Siedlung Leimenegg
The Siedlung Leimenegg, a terraced house and a independent double family house on the Leimeneggstrasse, was built in 1932 by Hermann Siegrist, as his manifesto of the new architecture.
Thanks to the documentations collected by architect Dolf Schneebli in the 80s, the house 43 has been restored and brought back to its original soul.
Architect: Hermann Siegrist, Winterthur (1894–1978)
Year of realization: 1930-32
Address: Leimeneggstrasse 43, 8400 Winterthur, CH
Restoration: Bernath + Widmer Architekten, Zurich
Year: 2010-2014
Detailgetreuer Rückbau
Als Manifest des „Neuen Bauens“ gilt dieses, von Hermann Siegrist 1930 – 1932 erstellte Doppel- und Fünffamilienhaus an der Leimeneggstrasse. Das Wohnhaus Nummer 43 wurde während den letzten 80 Jahren durch viele unsachgemässe Eingriffe seiner Seele beraubt. Aufgrund einer in den 80er Jahren von Dolf Schneebli erstellten Dokumentation wurden die Eingriffe wieder Entfernt und der Urzustand wiederhergestellt. Durch eine Intensive Zusammenarbeit mit der Malerfirma Fontana & Fontana konnten sämtliche Anstriche und Farben in ihrer originalen Zusammensetzung und originalen Technik wieder appliziert werden.
Eingriffe verschmelzen mit dem Bestand
Die wenigen vorgenommenen Eingriffe stellen die damaligen und heutigen Wohnvorstellungen in einen funktionalen Diskurs. Während der Essplatz, der als Teil des Wohnraumes mittels einer abgehängten Decke subtil zoniert wurde, lediglich über eine Durchreiche mit der Küche verbunden war, gelingt es durch die Anordnung einer Art Schranktüre unter dem Treppenkopf eine direkte Wegeverbindung herzustellen. Zusätzlich wird das Element der Durchreiche in die zur Lagerküche umfunktionierte Waschküche neu eingesetzt. In gleicher Art wurde im Obergeschoss zwischen den beiden Zimmern nach Süden eine direkte Verbindung hergestellt. Getarnt als Möbeltüren können die Räume dadurch temporär verbunden werden, ohne die ursprüngliche Raumkonzeption auszuhebeln. Die Eingriffe artikulieren sich nicht als Gegensatz zwischen Alt und Neu, die Grenzen zwischen dem Bestand und dem Neuen sind bewusst fliessend und oft nicht klar erkennbar. „Heute erlebt man das Haus der Siedlung Leimenegg, als sei alles immer schon so gewesen. Durch die subtile Interpretation des Vorhandenen und das Dazuerfinden von Elementen, die es dort schon immer hätte geben können, stellt sich ein Gefühl der Selbstverständlichkeit ein, das die Identität des Objektes vor seine historische Lesbarkeit stellt.“ Lucia Gratz, archithese, 1.2014.