Nuova palestra per l'arrampicata sportiva a Brunico
Die neue Kletterhalle entsteht auf einem Grundstück innerhalb der Schulzone, das durch seine Nachbarschaft zu Sport- und Bildungsstätten bereits ein offenes und transparentes Umfeld bietet. In dieser architektonisch stark heterogenen Umgebung sollen das Gebäude und deren Funktion schon von weitem, nicht nur für den Sportler sondern auch für den interessierten Besucher, erkennbar werden.
Der für den Parkplatz vorgesehen Teil des Grundstücks wird in unmittelbarer Nähe zur angrenzenden St. Lorenzener Straße angeordnet und fungiert so als eine Art Pufferzone zum vorbeiziehenden Verkehr. Die Kletterhalle orientiert sich im Gegensatz dazu in Richtung des Fußballplatzes und der Bar um somit das Potential der bestehenden Strukturen zu stärken und zu erweitern. Im Bereich des Parkplatzes folgt das Gelände weiterhin seinem natürlichen Verlauf. Zwischen den Kletterhallen fällt es leicht gestuft ab, um die Kletterhallen in ihrer maximalen Ausdehnung optimal zu nutzen ohne dabei die vorgegebenen Höhenlimits zu überschreiten.
DER PARKPLATZ
Der Parkplatz verläuft eben und orientiert sich mit seiner Ein- und Ausfahrt an dem Bestand der gegenüberliegenden Parkflächen. Die Fahrwege sind asphaltiert - um jedoch einen zu hohen Grand an Flächenversiegelung zu vermeiden, werden die Parkflächen mit Rasengittersteinen belegt. Darüberhinaus bestehen vereinzelt Flächen, die mit Hecke und Baumbepflanzung als grüne Bausteine das Gesamtbild des Parkplatzes auflockern und entsprechend Versickerungsmöglichkeiten für das Oberflächenwasser bieten. Das auf den versiegelten Flächen anfallende Regenwasser wird über Flachrinnen gemeinsam mit dem Niederschlagswasser auf den Dachflächen in unterirdische Zisternen geleitet und kann zu weiteren Brauchwassernutzungen bereitgestellt werden. Durch Strauchwerk wird zwischen Parkplatz und vorbeiziehender Straße eine natürliche Barriere geschaffen. Die Abgrenzung zur Kletterhalle und dem damit verbundenen Freibereich (Klettergarten) übernimmt ein mobiler Zaun, der zwar Einblicke erlaubt aber den unbefugten Zugang vermeidet. Für Großveranstaltungen besteht die Option den Parkplatz als Stellplatz für mobile Zuschauertribünen zu verwenden, dabei kann die Umgrenzung mit geringem Aufwand entsprechend angepasst werden. Insgesamt bietet der Parkplatz 150 Stellplätze für Autos, davon sind 5 behindertengerecht in Eingangsnähe angeordnet.
DIE KLETTERHALLE
Das Areal der neuen Kletterhalle umfasst scheinbar zwei von einander unabhängige Hallen, die auf einem öffentlichen Plateau erschlossen werden und sich auf tiefer gelegenem Niveau einen gemeinsamen Klettergarten teilen. Die Verbindung zwischen beiden Körpern liegt, nicht sichtbar vom Parkplatz und Straße, unterhalb des Zugangsplateaus und öffnet sich in Richtung Grünanlage. Der Höhensprung im Gelände sowie die Gestalt der beiden Hallen mit Schrägdächern und einheitlichem Sockelniveau erlaubt den Innenraum ganz auf die Nutzung des Kletterns auszurichten und die Gestalt des Körpers entsprechend der Funktion (Verkehrs- und Erschließungsebene, Kletterebene) anzupassen. Eine gewisse Dynamik, sowohl von innen als auch von außen sichtbar, wird durch die unterschiedliche Dachneigung impliziert und erinnert durch unregelmäßige Neigung und Höhendifferenz selbst an eine Kletterwand. Insgesamt gestaltet sich die Boulderhalle als Körper mit einheitlicher Höhe, wogegen das Volumen des Hauptkörpers im Bereich der Eingangszone niedrig bleibt, sich über dem Schulungsraum erhöht, um dann die Maximalhöhe über dem Vorstiegsbereich zu nutzen. Die Kontinuität der beiden oberirdischen Gebäudeteile wird lediglich durch umlaufende Glasausschnitte unterbrochen, die zum einen der Belichtung dienen und zum anderen wie Einschnitte das Innenleben der Kletterwelt sichtbar machen und interessante Aus- und Einblicke gewähren. Der Niveauunterschied zwischen Straße, Zugangsebene und Freibereich bildet durch sein Höhenspiel eine miteinander verwobene Freiraumgestaltung, die den Außenraum spannend gestaltet und ein differenziertes Spiel von Ebenen und Blickbeziehungen eröffnet.
Der Eingang der Kletterhalle befindet sich im Verhältnis zum Parkplatz auf dem Niveau +1.5 m und schließt an ein Plateau an, dass als öffentliche Terrasse sowohl zum Ausblick auf die Außenwände und den Freibereich, als auch zur Erweiterung der Cafeteria genutzt werden kann. Im Eingangsbereich der großen Halle befindet sich das Foyer mit dem angeschlossenen Kassen- und Ausleihbereich für Geräte und wird durch die Cafeteria ergänzt. Um personaleffizient die Bereiche entsprechend zu bedienen, liegt das Büro direkt hinter der Kasse und ermöglicht mit kurzen Wegen eine gemeinsame Verwaltung der Bereiche mit gleichzeitigem Blick aufs Hallengeschehen.
Im 1. Obergeschoss (Niveau +5.0 m) befindet sich der Sitzungsraum sowie Fachbibliothek und Lesezone, die ebenfalls einen Blick in die Kletterhalle gewähren. Beide Geschosse werden durch eine Glastrennwand von der Halle abgeschottet und ausreichend schallgeschützt. Das Passieren der Kassenzone im Eingangsbereich erlaubt und verwaltet sowohl den Zugang zur Bibliothek im OG als auch die Nutzung der Hallen mit Zugang im UG.
Auf dem Niveau - 1,5 m erfolgt die direkte Erschließung der Kletter - und Boulderhalle. Beide Bereiche kommunizieren über die zentrale Zone mit Umkleiden/Sanitärbereichen und Technikräumen. Der unmittelbar folgende Schulungsbereich bietet mit vertikalen oder leicht geneigten Wänden eine mittlere Kletterhöhe von 10 m. Durch zwei Drehwände ist die Zone für Schulungszwecke von der Haupthalle abschottbar. Die Bereiche können somit flexibel abgetrennt werden und erlauben eine individuelle Nutzung, wobei die Erschließung der Haupthalle gegebenenfalls vom Freibereich aus erfolgt. Um akustischen Problemen vorzubeugen werden schallschluckende Schirme auf bzw. über den Drehelementen angebracht. Der Vorstiegsbereich bietet Wände jeglichen Schwierigkeitsgrades an und nutzt die mögliche Maximalhöhe von 15 m. Im Gegensatz dazu erweitert sich das zweite Volumen der Boulderhalle auf eine Höhe von max. 6 m und bietet neben Wänden mit starkem Überhang einen breiten Mittelbereich zur Positionierung von Kletterpilzen. Der Zugangsbereich wird ergänzt oder durch eine sog. Relaxecke mit Sofas, Nischen und Stauraum Platz zum entspannten Beobachten und Genießen der Kletteraktivitäten. Der Außenbereich zwischen Boulder- und Kletterhalle wird als grüner Klettergarten gestaltet und schafft, durch den Höhenunterschied zum Parkplatz, ein geschütztes Ambiente im Freien, das ausschließlich dem Klettersport vorbehalten ist. Sowohl durch die Hallen als auch über die verglaste Sockelebene der Umkleiden wird dieser Garten erschlossen und bietet neben den Steigbereichen mit Sandbeeten genügend Fläche für die Installation eines großen Boulderpilzes und ggf. mobiler Elemente. Die Wettbewerbswand mit leichtem Flachdach erstreckt sich mit einer Oberfläche von etwa 350 qm frei über die Nord-Ost-Fassade der Kletterhalle und nutzt deren Struktur zur Lastabtragung. Der Höhenunterschied im Gelände wird abgestuft und bildet, umrandet durch 3 Sitzstufen in Naturstein, eine Art Arena deren Mittelpunkt der Freibereich mit Kletterwand ist. In nächster, dahinterliegender Ebene kann der Parkplatz optional als Stellfläche für mobile Zuschauerränge genutzt werden und bietet so neben der Eingangsterrasse einen weiteren idealen Aussichtspukt auf das Wettkampfgeschehen. Der gesamte Außenbereich kann bei Bedarf mit einfachen Mitteln von der Öffentlichkeit abgeschirmt und nur kontrolliert zugänglich gemacht werden.
Für die Projektierung der Wände wurde die DIN EN12572 (2005) eingehalten, sowie jede weitere gültige Norm berücksichtigt.
ZUGANGSSITUATION UND ERSCHLIESSUNG
Der verglaste Haupteingang befindet sich bezüglich des Parkplatzniveaus auf einer Höhe von +1,5 m und ist über eine Rampe mit 8% Steigung oder eine im Gelände eingebettete Treppe erreichbar. Im Innenraum des Hauptgebäudes werden das Ober- und Untergeschoss über Treppen und einem Fahrstuhl erschlossen. Ein externer Zugang über eine Rampe an der südöstlichen Grundstücksgrenze schafft eine direkte Verbindung vom Straßenraum ins Lager. Der Höhenunterschied im Gelände bildet eine natürliche Abgrenzung des Kletterareals vom allgemeinen Außenraum und reduziert den Einsatz von mobilen Zaunelementen auf wenige Bereiche.
TRAGSTRUKTUR UND HÜLLE
Die Tragstruktur besteht aus Brettschichtholzträgern, die in Querrichtung gespannt und über Stützen die Last der unterschiedlich geneigten Dachflächen aufnehmen. Die Stützen sind im Raster von max. 5 m angeordnet und auf der umlaufenden Stahlbetonwand des Sockelbereiches im Fußpunkt befestigt.
Die Fassade ist der Tragstruktur vorgehängt und entspricht als hinterlüftete Struktur mit einer Gesamtdicke von 35-40 cm dem Standard Klimahaus B. Die Wahl der Baumaterialien für Fassade, Tragstruktur und Dämmung erfolgt unter ökologischen Gesichtspunkten und lässt den heimischen Produkten Vorrang.
Als Außenverkleidung wird Kupferblech verwendet, das in verschiedener Grundbehandlung in sich kontinuierlich verändernden Schattierungen ausfällt und so ein abwechslungsreiches Farbspiel gewährleistet. Dach- und Eckanschlüsse können durch die homogene Materialwahl unkompliziert ausgeführt werden.
Die zueinander unterschiedlich geneigten Dachflächen teilen sich zur einen Hälfte in opake Flächen mit Zwischensparrendämmung und zur anderen in verglaste Dachflächen mit metallener Aufsatzkonstruktion und Sonnenschutz durch Brise-Solei auf. Die Dämmebene bzw. die Glaskonstruktion befindet sich über den sichtbaren Hauptbalken um eine im Innenraum nachvollziehbare Struktur zu veranschaulichen. Die Außenhaut besteht entsprechend der Fassade aus Kupfer überspannt im Bereich der Glaskonstruktion als geschwungene Brise-Solei die transparenten Flächen zum Sonnenschutz.
BELICHTUNG UND BELEUCHTUNG
Natürliche Lichtverhältnisse werden überwiegend durch die Dachausschnitte erzeugt, wobei durch Brise-Solei ein störender direkter Lichteinfall vermieden wird. Zusätzlich bieten die umlaufenden Glaseinschnitte einen ganzheitlichen Aus- bzw. Einblick und verschaffen durch den seitlichen Lichteinfall eine angenehme Innenraumausleuchtung. Einen weiteren direkten Lichteinfall gewährleisten die Fensterausschnitte in der Südfassade, die darüber hinaus einen Blick auf die Berge beim Erklettern der Wand ermöglichen.
Während der Dämmerung und in den Abendstunden übernehmen Schienen mit künstlichen Beleuchtungskörpern die Hallenausleuchtung. Sie werden in abgehängter Ebene quer zu den Hauptträgern befestigt und ermöglichen eine gleichmäßige und flexible Ausleuchtung der Sportflächen.
KLIMATECHNISCHE ASPEKTE
Die kompakte Form und Bauweise der Hallen verhindert durch wenig Fassadenfläche eine zu große Wärmeabstrahlung nach Außen und erleichtert die umfassende Dämmung der Gebäudehülle ohne Wärmebrücken.
Da sich viele didaktische und operative Tätigkeiten in der Kletterhalle am Boden abspielen, ist eine Fußbodenheizung bzw. -kühlung innerhalb der Hallen die wohl effektivste Heizmethode um ein angenehmes und konstantes Raumklima zu gewährleisten. Somit wird das Sitzen am Boden für Kinder bei Vorführungen oder beim Vorbereiten des Klettergangs durch angenehme Wärmestrahlung zu keinem gesundheitlichen Risiko. Die Temperatur kann in Bodennähe konstant gehalten werden und nimmt beim Klettern - in Zonen wo auch eine geringere Raumtemperatur als angenehm empfunden wird – ab. Durch den betonierten Sockelbereich steht in Fußbodennähe viel Speichermasse zur Verfügung, die mit Außendämmung versehen, ein schnelles Abkühlen der Temperatur in Bodennähe während der Wintermonate vermeidet.
Die Fußbodenheizung läuft mit niedriger Vorlauftemperatur und benötigt daher nur einen geringen Energieaufwand. Die benötigte Wärmezufuhr erfolgt mittels Wärmepumpe über die Nutzung der Solarenergie auf den opaken Dachflächen. Der Einsatz von Solarpaneelen kann bei entsprechender Ausrichtung durch die schon vorgegebene Dachneigung einen hohen Wärmeertrag erzielen.
Um in den Sommer- und Wintermonaten eine angenehme Zirkulation und angepasste Lufttemperaturen zu gewährleisten, wird eine mechanische Lüftungsanlage vorgesehen, die dezentral arbeitet und durch wenige Fensteröffnungen in den umlaufenden Glasbänder optional, z.B. zur Nachtlüftung, ergänzt werden kann. Ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung saugt die Luft im Außenbereich an und führt sie über einen Erdwärmetauscher zu Lüftungsöffnungen im Sockelbereich der Halle.
Durch außen liegende Verschattung mit Brise Solei kann keine direkte Sonneneistrahlung über die verglasten Dachflächen in den Innenraum eintreten, so wird ein starkes Aufheizen der Hallen vermieden.